Empathie vs Sympathie

06.08.2023

Kennst du den Unterschied zwischen Sympathie und Empathie?

Kennst du das: Du erzählst jemanden, was du erlebt hast, was dich belastet, und wie es dir dabei geht. Dein Gegenüber sagt: "Oh ja, das kenne ich. Ich verstehe dich. Ich hatte das auch mal. Damals hat der/die und der/die..." oder "Ja, das ist mir auch schon mal passiert. ich verstehe dich. echt ätzend." und erzählt vielleicht auch von seiner Situation, die deiner (sehr) ähnlich ist.

Dein Gegenüber meint es auf jeden Fall gut. Er sieht es wahrscheinlich als Fürsorge. "Leid teilen.", als Unterstützung, als Hilfe. Vielleicht erfüllt derjenige sich dadurch auch Entlastung o.ä.

Meine Frage an dich:

Kannst du dich an so ein Gespräch erinnern?

Wenn ja: Spür mal hin... Wie fühlst du dich, wenn du  dich jetzt daran erinnerst? 

Was passiert, wenn du Sympathie bekommst? 

Spür mal genau hin...


Ich denke, dass wir durch Sympathie von unseren Gefühl abgelenkt werden. Sie nicht mehr 100% spüren, u.a. weil unser Fokus dann zu meinem Gegenüber wandert.

Das ist aus meiner Sicht immer wieder angenehm und gleichzeitig wenig hilfreich sogar teilweise im Gegenteil: Sympathie bringt uns von uns weg. Ja, mein Gegenüber meint es gut mit mir und wir haben es so gelernt und kennen es so.

Spür das nächste Mal, wenn du Sympathie bekommst, in dich hinein, was in dir passiert. 

Wohin geht dein Fokus? Wie fühlst du  dich? War diese Sympathie hilfreich?

Manchmal kann Sympathie entlastend sein. Ja. Warum? Vielleicht weil wir es einfach kennen, abgelenkt zu werden, sich nicht mit seinen Gefühle auseinandersetzen zu müssen und das zur Entlastung beiträgt? Zumindest in diesem Moment.

Und dann... ist das wirklich heilsam?


Was hingegen ist Empathie?

Empathie:

Um die empathische Kommunikation anzuwenden ist es auch wichtig zu erkennen, wann verbale Empathie unpassend ist. Es gibt Momente in denen es vollkommen ausreichend ist, zuzuhören, da zu sein und sozusagen stille Empathie zu geben. Es gibt Momente, in denen möchte mein Gegenüber einfach nur gehört und gesehen werden mit allem was gerade da ist. Auch das ist für mich Empathie.

Sich einfühlen können, was mein Gegenüber gerade brauchen könnte oder wenn ich mir unsicher bin ggf.  nachfragen, was derjenige möchte: "Möchtest du, dass ich gerade einfach zuhöre und da bin?"

Empathie geben kann auch mit Worten stattfinden, in dem man z.B.

+ dem anderen seine Gefühle anspricht:

"Das setzt dich gerade unter Druck, oder?"

+ seine unerfüllten Bedürfnisse anspricht:

"Du hättest da Rücksichtnahme gebraucht, oder?"

"Du möchtest gerne einfach verstanden werden."

Empathie bedeutet für mich ganz bei meinem Gegenüber zu sein, ohne meine eigenen Geschichten. Den anderen hören und alles da sein lassen.

Sich verbal einfühlen oder einfach still zuhören mit all meinen Sinnen.

Was möchtest du lieber:

Sympathie oder Empathie?

Mit was kommst du eher in Verbindung mit dir selbst?


Es grüßt dich herzlich,

Silvia