Bedürfnisse sind Konflikthelfer
"Bei einem Konflikt ist der Wunsch, ernst genommen zu werden, auf beiden Seiten gleich groß."
Marshall B. Rosenberg
So ein Konflikt kann uns schon mal "aus der Haut fahren lassen", uns kann schon mal der "Kragen platzen" oder er kann uns schon mal "tief betrübt" zurück lassen.
Wir wollen doch eigentlich "nur" verstanden werden, gesehen, gehört werden und ernst genommen werden, stimmt's?
Wenn das nicht passiert, dann sind wir frustriert, vielleicht enttäuscht, ärgerlich oder traurig.
Hinter jedem Konflikt steckt ein Schatz.
Ein Schatz der dazu beitragen kann, dass wir wieder in Verbindung mit unserem Gegenüber kommen.
Was meine ich?
Ich mag dazu eine Geschichte aus einen meiner letzten Kurse in einer Schule erzählen:
Ich hatte gefragt, wie es den Kinder geht, ob es etwas gibt, über das sie reden möchten.
Ein Mädchen meldete sich:
"In der Pause haben meine zwei Freundinnen die ganze Zeit über eine Sache diskutiert. Dann war die Pause rum und wir konnten unser Spiel nicht spielen. Das finde ich doof. Das passiert auch öfter."
Ich: "Du bist jetzt traurig, weil du dich aufs spielen gefreut hast und so gerne das mit den beiden gemacht hättest. Stimmt?"
Mädchen: "Ja."
Ich bin dann zu den anderen beiden. Wir sitzen im Stuhlkreis und die Klasse hörte aufmerksam zu.
Das war für alle in Ordnung.
Die zwei Mädchen, sagten, dass "das gar nicht oft ist. Das stimmt nicht."
Ich: "Okay. Das ist im Moment der Eindruck von dem Mädchen Ihr sagt, dass es nicht so oft ist.
Spielt ihr denn auch gerne mit dem Mädchen (Name lasse ich hier raus)?"
Die zwei Mädchen:"Ja, das macht voll Spaß zu dritt. "
Ich: "Wisst ihr was mir auffällt: Ich habe von euch allen dreien gehört, dass ihr miteinander Spaß habt und sehr gern zu dritt spielt Stimmt?"
"Ja"
Ich: "Das ist toll, weil wir nun wissen, was ihr gemeinsames habt. Das ist euer Ziel: ihr wollt alle drei miteinander spielen und dabei Spaß erleben.
Damit können wir nun überlegen, wie ihr das schafft. "
Die Mädchen haben sich gefreut und es hat sich etwas gelöst.
Es kamen sehr schnell Ideen, was sie tun können, damit sie wirklich Zeit zum spielen haben.
Es war für mich wieder einfach magisch. Wir haben das verbindende Bedürfnis, miteinander spielen wollen und Spaß haben gefunden und es war ihnen wichtig, dass wirklich sie drei spielen wollen. Darin waren sie sich einig. Es hat sich eine Türe geöffnet.
Deshalb sagen wir in der GFK auch, dass Bedürfnisse der Schlüssel zur Verbindung sind und
ich sage auch, dass Bedürfnisse Konflikthelfer sind:
Wenn die Menschen in einem Konflikt wirklich ins Miteinander kommen wollen, kann man nach einem gemeinsamen Bedürfnis suchen, hier alle drei wollten miteinander spielen, (Gemeinschaft, Spiel, Spaß)
Wenn das dann präsent ist, ist es leichter Wege für Lösungen zu finden.
Bei den Mädchen kam das von ganz allein.
Die Magie der Bedürfnisse.
Die Magie der Gewaltfreien Kommunikation.
Bereichernd, von Herz zu Herz, wertschätzend. Das erlebe und spüre ich tagtäglich.
Es grüßt dich herzlich,
Silvia